Unsere Schnittunterweisung fand am vergangenen Samstag, den 15.03.25 statt. Die Temperaturen entsprachen der Jahreszeit, aber durch den Wind kam es den Teilnehmern noch etwas kälter vor. Unserem Fachwart Thomas Wagenblast dagegen wurde es nicht kalt, denn nach einer theoretischen Einführung machte er sich gleich an die Praxis.
Die zu früheren Zeiten favorisierte altwürttembergische Krone hatte unser erster alter Baum. Diesen wieder auf Vordermann zu bringen war die erste Herausforderung. Es bedeutet, dass hier in der 3. von drei Ebenen geschnitten wird. Nur maximal 30 % herausschneiden, damit dem Baum genügend Kraft bleibt, um zu überleben. Die anderen Ebenen werden dann in den nächsten Jahren in Angriff genommen. Ähnliches gilt für den Umgang mit Wasserschossen. Nur etwa ⅓ davon entfernen, sonst treibt der Baum wie verrückt Neue. Äste, auf denen sich Moos ausbreitet, müssen von diesem befreit werden. Es begünstigt wegen seiner Wasserspeicherung Fäulnis. Äpfel und Birnen können beliebig gekappt werden, da sie über viele schlafende Augen verfügen, die wieder austreiben. Kirschen müssen vorsichtiger, auf einen kleinen Zweig eingekürzt werden, denn sie haben nur ganz wenige dieser schlafenden Augen. Will man z.B. einen Fruchtast ziehen, so bindet man diesen waagrecht und kürzt ihn ⅓ bis ½ ein, was zu einem guten Saftfluss und somit zu einem stabilen Zweig führt.
Als Fazit im Umgang mit alten oder jüngeren Bäumen ohne fachgerecht angelegte Krone gilt: Der Obstliebhaber braucht 3 - 4 Jahre Zeit, um die Krone eines Baumes umzugestalten. Hier ist Geduld und Ausdauer gefragt, aber die Sache lohnt sich. Herzlichen Dank an Familie Strasser für die Bereitstellung der Bäume und die tolle Bewirtung im Anschluss an die Veranstaltung. Auch unserem Fachwart sei an dieser Stelle nochmals herzlich Dank gesagt für sein Engagement.